ERKÄLTUNG ODER GRIPPE? SO DIAGNOSTIZIEREN SIE IHRE ERKRANKUNG RICHTIG

Das Wichtigste in Kürze

• Vor allem in den kühlen Jahreszeiten fliegen uns ungebetene Gäste um die Ohren: Viren, die eine Erkältung oder eine Grippe auslösen.
• Viele Menschen verwenden diese Begriffe gleichberechtigt – doch es gibt Unterschiede zwischen diesen Krankheiten.
• Die ersten Symptome können zwar ähnlich sein: Schmerzen beim Schlucken, Schnupfen und Husten.
• Bei einer Grippe aber kann es zu wesentlich ernsteren Merkmalen kommen.

Natürlich kann ich zur Arbeit kommen – ich habe ja bloss eine Erkältung! Sätze, die wohl jeder von uns schon einmal gesagt oder gehört hat. Klar, oft ist da etwas Wahres dran, wer «nur» einen Schnupfen hat, dem fällt zuhause schnell die Decke auf den Kopf. Doch gibt es Fälle, in denen man sich selbst über- und die Krankheit unterschätzt.

Oft wird eine richtige Grippe aus der vermeintlichen Erkältung

Bei einer Erkältung und einer Grippe – und es gibt wesentliche Unterschiede, wie wir sehen werden – können sich die Symptome zu Beginn ziemlich ähnlich anfühlen, das ist schon richtig. Der Hals kratzt, es schmerzt beim Schlucken, die Nase läuft und die Kopfschmerzen sind auch schon da: Eine ordentliche Erkältung ist das schon mal auf jeden Fall. Ob auch mehr dahintersteckt, wird sich erst noch zeigen müssen. Hören Sie in dieser Phase aufmerksam in sich hinein. Sie kennen Ihren Körper ja vermutlich ganz gut, und wenn da Warnsignale sind, die Ihnen mitteilen möchten, dass Sie vermutlich ernsthafter erkrankt sind, dann ignorieren Sie diese Hinweise nicht. Meist merkt man bereits im zweiten Krankheitstag, in welche Richtung die Infektion aller Wahrscheinlichkeit gehen wird.

Beide Erkrankungen werden durch Viren verursacht – aber durch verschiedene

Sofern sich die ersten Anzeichen nicht wirklich verschlimmern und Sie weder Schüttelfrost bekommen noch Fieber noch Gelenk- und Muskelschmerzen, können Sie davon ausgehen, dass Sie nur erkältet sind. Doch Obacht: Die Idee, zur Arbeit zu gehen, ist natürlich keine gute, da Sie in der Regel ein paar Tage lang ansteckend sind, weil Sie die Viren – oft handelt es sich um Rhinoviren – in sich tragen. Neben den eben erwähnten Symptomen deuten auf der anderen Seite starke Müdigkeit, Schwindel oder Brustschmerzen eher darauf hin, dass Sie sich mit einer Grippe angesteckt haben. Alle Symptome sind ausserdem wesentlich heftiger als bei einer Erkältung. Auch eine Grippe rührt von einer viralen Infektion her, allerdings handelt es sich bei Influenzaviren um völlig andere Erreger als bei Rhinoviren.

Sind Antibiotika sinnvoll?

Nein, weder bei einer Grippe noch bei einer Erkältung helfen Antibiotika. Diese wirken nur gegen Bakterien. Allerdings können Sie Beschwerden wie Kopfschmerzen mit den entsprechenden Medikamenten lindern. Insgesamt geht es bei der Erkältung ebenso wie bei der Grippe darum, die Symptome mit Hilfsmitteln ein wenig abzumildern. Es ist übrigens völlig in Ordnung, zuhause zu bleiben, wenn man kein Fieber hat, da schon eine normale Erkältung Kraft kostet und ein paar Tage andauert. Wenn Sie eine Grippe haben, gehören Sie ins Bett, nachdem Sie beim Arzt gewesen sind – denn eine Grippe kann heftige Nachwirkungen haben. Sie kann zu einer Lungenentzündung führen, zu einer Herzmuskelentzündung – und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein.