Insekt verschluckt, Glasscherbe im Fuss: So leisten Sie Erste Hilfe

Das Wichtigste in Kürze

• Missgeschicke, bei denen Kinder oder Erwachsene Hilfe benötigen, passieren andauernd.
• Im Sommer sind es etwa verschluckte Insekten wie Wespen oder Bienen, die eine rasche Erste Hilfe nötig machen.
• Aber auch Glasscherben in nackten Füssen sind keine Seltenheit.
• In diesen Fällen ist es wichtig, souverän und schnell zu handeln – und die Betroffenen gleichzeitig nicht in Panik zu versetzen.

Man kann noch so vorsichtig sein, irgendwann erwischt es einen doch. Oder man ist dabei, wenn es jemand anderem passiert – und dann sollte man besonnen und sicher, aber auch schnell und angemessen reagieren können. Die Rede ist davon, wenn etwa ein stechendes wie eine Biene oder eine Wespe Insekt in den Mundraum gelangt und dort zusticht – oder wenn man barfuss in eine grössere Glasscherbe getreten ist.

Ein Stich im Rachenraum ist lebensgefährlich

Glücklich, wer diese Situation bei sich selbst oder bei anderen noch nicht erlebt hat. Im Biergarten oder beim Picknick auf der Wiese nimmt man einen Schluck aus dem Glas, aus der Flasche oder aus der Dose – und verschluckt eine Biene oder eine Wespe. In Panik stechen die Tiere sofort zu, und je nach Reaktion des Menschen (einige reagieren aufgrund einer Allergie heftiger als andere) schwellen Zunge und Schleimhäute innerhalb weniger Minuten oder gar Sekunden heftig an.

Natürlich weiss man in derselben Sekunde, dass man nicht vorsichtig genug gewesen ist, weswegen eine Ermahnung oder der erhobene Zeigefinger der oder dem Betroffenen jetzt überhaupt nichts bringen. Im Gegenteil, es muss rasch gehandelt werden. Vor allen anderen Massnahmen rufen Sie den Rettungsdienst (in der Schweiz die Rufnummer 114) oder beauftragen Sie eine dritte Person, die zugegen ist. Als nächstes sorgen Sie für stark kühlende Elemente, etwa ein Speiseeis, das der Patient lutschen soll, wenn das noch möglich ist. Auch Eiswürfel und andere Kühlmittel sind nun gefragt, kalte Umschläge am Hals tragen dazu bei, dass die Schwellung sich – hoffentlich – im Zaum hält, bis die Einsatzambulanz vor Ort ist.

Barfuss gehen ist gesund für die Füsse

Wer ohne Socken und Schuhe unterwegs ist, tut den Füssen allgemein etwas Gutes. Sie entspannen sich dabei sogar. Das gilt insbesondere dort, wo keine Gefahren drohen, sich etwas in die Fusssohle zu treten. Allerdings ist man selbst im eigenen Garten nicht davor gefeit, in eine Biene zu treten. Mit dem Stich und der Schwellung hat man zwar ein Weilchen Ärger – weitaus schlimmer aber kann es sein, wenn man etwa in eine Glasscherbe tritt.

Zum einen ist dann die Tetanus-Impfung wichtig, die die/der Betroffene hoffentlich hat. Zum anderen ist jetzt die besonnene Reaktion genauso wichtig wie bei einer versehentlich verschluckten Wespe. Denn die Entscheidung, ob die Scherbe bis zum Eintreffen der – ebenfalls hoffentlich rasch verständigten – Ambulanz im Fuss verbleiben sollte oder nicht, ist von grosser Wichtigkeit.

Im Zweifel lieber drinlassen

Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Scherbe entfernt oder steckengelassen sollte, ist im Zweifel die Entscheidung für «drinlassen» die bessere. Ansonsten macht man die Verletzung womöglich nur noch schlimmer – oder es kommt zu einer starken Nachblutung. Die Sanitäter können nach dem Eintreffen die Lage besser beurteilen und die richtigen Massnahmen ergreifen. In der Zwischenzeit polstert man die Fusssohle mit einer Mullbinde und sorgt dafür, dass die/der Verletzte das Bein möglichst hoch lagern kann, bis die Ambulanz eintrifft oder man den Betroffenen ins Spital gebracht hat.