So entfernen Sie eine Zecke richtig

Das Wichtigste in Kürze

• Oft merkt man den Biss einer Zecke erst nach einer gewissen Zeit, wenn das beim Einstich abgegebene Betäubungsmittel nachlässt.
• Dann hat die Zecke meist schon viel Blut getrunken – und über ihren Speichel Erreger in Ihren Organismus eingespeist.
• Darum ist es unheimlich wichtig, sich selbst und die Kinder häufig nach Zecken abzusuchen.
• Je kürzer die Verweildauer der Zecke in der Haut, desto kleiner ist ihre Chance, dass sie bereits Erreger von Borreliose und FSME an Sie abgegeben hat.

Lähmungen, Gelenkschmerzen und –entzündungen – die durch Zecken übertragene Borreliose hat äusserst unangenehme Folgen. Eine Impfung gibt es nicht, und Arzneimittel bekämpfen nur die Symptome. Gegen FSME gibt es zwar eine Impfung, doch nicht jeder hat sie. So oder so: Entdecken Sie eine Zecke an sich oder an Ihren Kindern, dann müssen Sie entfernen. Und das schnell, schnell, schnell.

Den Körper gründlich absuchen

Weil man den Biss bzw. Stich einer Zecke meist nicht gleich bemerkt, sondern erst dann, wenn das von der Zecke injizierte Betäubungsmittel nicht mehr wirkt, was einige Zeit dauern kann, ist es also ratsam, sich selbst und die Kinder während der warmen Jahreszeiten gründlich auf frische Zecken zu untersuchen. Am besten am Abend, so werden die Blutsauger rasch entdeckt, sollten diese einen Weg gefunden haben, sich am Körper anzusiedeln.

Insbesondere dort, wo die Haut dünn ist, beissen sich die Parasiten gern fest. Verbleiben sie erst einmal einige Stunden oder gar Tage in der Haut, saugen sie sich mit Blut voll und werden grösser. Was dabei jedoch schwerer wiegt: So haben die Spinnentiere mehr Zeit, jene Erreger in den menschlichen Blutkreislauf zu übertragen, die FSME und Borreliose auslösen können.

Mit einer Zeckenkarte entfernen Sie Zecken nachhaltig

Eine Zecke entfernen ist die eine Sache, theoretisch klappt das auch mit einer Pinzette. Doch besteht bei dieser Methode die Gefahr, dass man lediglich den Körper des Tiers entfernt, während der Kopf in der Haut verbleibt. Was wiederum bedeutet, dass die Zecke weiter Blut saugt – und auch weiterhin FSME- und Borreliose-Erreger übertragen kann.

Besser ist da schon eine Zeckenkarte. Die ist nicht grösser als eine Bankkarte, womit sie gut in Ihr Portemonnaie passt, Sie haben sie also immer mit dabei. Das ist praktisch, wenn man unterwegs ist oder sich im Urlaub befindet. Die Zeckenkarte verhindert beispielsweise, dass die Zecke beim Herausschieben gequetscht wird – das Herausziehen oder Quetschen würde das Risiko vergrössern, dass Sie nur den Körper des Parasiten erwischen. Dabei steigt dann auch wieder die Gefahr, dass Krankheitserreger übertragen werden.

Den Gang zum Arzt nicht allzu sehr hinauszögern

Sicher, nicht jeder Zeckenbiss stellt eine Gefahr dar. Ist die Haut aber an der Einstichstelle gerötet, sollten Sie wachsam bleiben, insbesondere dann, wenn sich der Punkt entzündet oder nicht verheilt. Auch die sogenannte Wanderröte ist ein Grund zur Besorgnis. Sie entsteht einige Tage nach dem Biss und wird zunehmend grösser – das könnte eine aufkeimende Borreliose sein.

In diesem Fällen müssen Sie einen Arzt aufsuchen, unter Umständen auch dann, wenn der Kopf der Zecke beim Entfernen abgerissen sein sollte. In dem Fall beobachten Sie die Einstichstelle sorgfältig. Unbedingt zum Arzt sollten Sie, wenn sich vier bis zwölf Tage nach dem Biss Symptome wie Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber einstellen. Das könnte nämlich sowohl auf Borreliose als auch auf FSME hindeuten.