Was hilft gegen Muskelkrämpfe?

Das Wichtigste in Kürze

• Wir alle hatten schon mindestens einmal einen Muskelkrampf – und wissen genau, wie schmerzhaft das sein kann.
• Muskelkrämpfe dauern meist nur ein paar Sekunden, die sich aber wie eine kleine Ewigkeit anfühlen können.
• Entgegen aller Mythen kann man heute ziemlich genau sagen, was einen Krampf auslöst.
• Doch die entscheidende Frage lautet: Was hilft wirklich gegen Muskelkrämpfe?

Meist ereilen uns Muskelkrämpfe beim Sport. In fast allen Fällen führen wir das dann auf eine zu grosse Belastung zurück, was im Prinzip auch nicht falsch ist. Oft ist es wirklich die Überanstrengung, die dem Körper Mineralstoffe und Wasser entzieht – und das führt letzten Endes zu Muskelkrämpfen. Die tun richtig weh, insbesondere dann, wenn man sich im Wettkampfsport in einer (spiel-)entscheidenden Situation befindet.

Muskelkrämpfe – das sind die Ursachen

Man stelle sich vor, es läuft die 90. Minute in einem Fussballmatch und der Stürmer, der vorher etliche Sprints umsonst absolviert hat, läuft mit dem Ball am Fuss auf den Goalie zu und muss nur noch einschieben, um den Match zu entscheiden. Und dann das: Muskelkrampf. Was im Profisport eher selten der Fall ist, kommt bei den Amateuren und im Hobbybereich gar nicht so selten vor. Und dabei sind die anderen Sportarten noch gar nicht mitgezählt.

Fast immer liegen die Gründe für die Muskelkrämpfe an einer Überbelastung, die während des Wettkampfs stattgefunden hat. Infolge dieser Belastung treten Mängel auf, zum Beispiel ein Wassermangel oder ein nicht ausgeglichener Haushalt in Sachen Mineralstoffe. Ein Muskelkrampf ist manchmal aber nicht nur ein Faktor, der über Sieg oder Niederlage entscheidet, manchmal kann er sogar lebensbedrohend sein – man denke nur einmal an Langstrecken- bzw. Freiwasserschwimmer.

Das hilft gegen Muskelkrämpfe

Dass sich ein Muskelkrampf vermeiden lässt, wenn man nur genügend Magnesium zu sich genommen hat vor dem Sport, ist nicht ganz richtig. Sicher, wer schwitzt, verliert mit der Flüssigkeit wertvolle Mineralien, die sogenannten Elektrolyte. Doch dieser Verlust allein (in erster Linie Calcium und Magnesium) ist meist noch nicht ausreichend als Ursache für Muskelkrämpfe.

Zusätzlich ist die Unterversorgung mit Flüssigkeit nämlich dafür verantwortlich, dass die Milchsäure, die entsteht, wenn die Muskeln arbeiten, nicht mehr aus dem Muskelgewebe hinaustransportiert werden kann und sich stattdessen dort ansammelt. So übersäuert ein Muskel wesentlich schneller. Es gilt also, ausreichend viel Flüssigkeit zu trinken, wenn man Sport treibt, um Krämpfen vorzubeugen.

Wasser und die richtigen Snacks

Mineralwasser mit wenig Kohlensäure (z. B. medium) ist sehr wertvoll, enthält es doch wichtige Nährstoffe. Isotonische und Elektrolyt-Getränke sind ebenfalls ideal. Zusätzlich zur Versorgung mit Flüssigkeit sollte man kleine Snacks zu sich nehmen, die Magnesium enthalten. Dazu gehören etwa Nüsse oder Bananen. Diese Nahrungsmittel belasten den Verdauungstrakt und damit auch den Organismus nicht weiter.

Tritt akut ein Muskelkrampf als Wadenkrampf auf während des Sports, dann hilft es immer, die Zehen nach oben zu ziehen, während man die Ferse in die gegenläufige Richtung drückt. Beim Mannschaftssport helfen dabei die Teamkameraden – man kennt das aus dem Fernsehen.

Übrigens: Nicht nur bei sportlicher Anstrengung können wir Muskelkrämpfe erleiden. Auch nachts im Tiefschlaf sind wir nicht vor einem (Waden-)Krampf gefeit – doch der erfolgt eigentlich immer nur dann, wenn wir uns in eine wirklich ungemütliche Schlafposition hineinmanövriert haben. Oft sind intensive Träume daran schuld.