Weihnachten: die Geschichte der Kerze
Das Wichtigste in Kürze
- Wie jedes Jahr sind viele von uns kurz vor den Weihnachtstagen immer noch auf der Suche nach schönen Präsenten.
- Wären ein paar schöne Kerzen nicht eine nette Idee?
- Ihre Geschichte reicht viel weiter zurück, als wir uns das vorstellen können, schon vor 40 Jahrtausenden nutzten die Menschen Kerzen.
- Seit dem Mittelalter gibt es Kerzen, wie wir sie heute kennen. Ihre erhellende und spirituelle Bedeutung ist nach wie vor gross.
Die Anthropologen sind sich recht sicher: Schon vor etwa 40.000 Jahren haben die Cro-Magnon-Menschen künstliches Licht gekannt und genutzt. In Schalen aus Stein brannten Dochte in vermutlich tierischem Talg und erhellten die Dunkelheit – wenn auch wohl nur für einige Minuten. Vor etwa 5.000 Jahren, in der Kupfersteinzeit, erfand der Mensch dann Kerzen, die etwas langlebiger waren.
Es werde Licht
Im Advent und an Weihnachten spielt das Licht eine grosse Rolle. Wir schmücken nicht nur den Weihnachtsbaum, sondern machen es uns überall schön hell. Schon auf dem Adventskranz brennen die ersten Kerzen, einen Monat vor Heiligabend. Und das ist schön, weil da draussen ganz einfach die dunkelste Jahreszeit regiert.
So ähnlich müssen schon unsere Vorfahren gedacht haben. Für die kam erschwerend noch hinzu, dass sie aus Schutz vor wilden Tieren wie Bären und Säbelzahntigern Schutz in dunklen Höhlen suchen mussten. Zum Glück wurde die Erzeugung von Feuer wohl schon vor 1,5 Millionen Jahren erfunden, und so mussten die Cro-Magnon-Menschen das Licht nur noch für ihre Zwecke nutzen. Zum einen gegen die Dunkelheit. Und zum anderen durchaus auch als Waffe gegen die menschenfressenden Bestien dieser Zeit.
Weiterentwicklung in der Kupfersteinzeit
Vor etwa 5.000 Jahren machte die Menschheit, vermutlich im Vorderen Orient, einen Entwicklungssprung beim Thema Beleuchtung. Nun wurden Dochte aus Schilfrohr, Hanf, Papyrus oder Stroh gefertigt und in Talg getaucht, das verlängerte die Lebensdauer der Kerzen – die in Wahrheit eher noch an Fackeln erinnerten. In Japan, China und Indien etwa stellten die Menschen schon früh Wachs aus Samen, Insekten und Nüssen her.
Überhaupt ist Wachs gemeinsam mit dem Docht der wichtigste Rohstoff einer Kerze, ein Docht kann aus Glasfasern oder Baumwolle bestehen. Im Mittelalter entdeckten die Europäer, dass Bienenwachs weitaus besser verbrannte als Wachs aus Insekten, Samen und Nüssen. Letzteres nämlich verursachte jede Menge Russ und Rauch und roch auch nicht besonders angenehm.
Teuer, aber angenehm
Deutlich angenehmer war da schon Bienenwachs, und zwar in allen Belangen, es duftet ja bis heute eher süsslich (nicht nur bei Duftkerzen). Allerdings war es sehr teuer und dementsprechend nur der Kirche sowie reichen Privatleuten vorbehalten. Die Normalbürger mussten weiterhin mit Talg anstelle von Wachs auskommen. Ab dem 17. Jahrhundert ging es bei Kerzen nicht mehr nur um Helligkeit und angenehmen Geruch, sondern auch um die Optik.
Denn weiss war angesagt in der Kirche und zu Hofe, weswegen das Wachs gern mit Arsenoxid gebleicht wurde. Das ist ein starkes Gift und definitiv krebserregend, es griff die Gesundheit der Menschen recht aggressiv an. Im 18. Jahrhundert waren Kerzen allgegenwärtig – eine schlechte Nachricht für den Pottwal.
Waljagd für weisse Kerzen
Denn der Mensch entdeckte, dass Walrat (der nur in den Köpfen von Pottwalen vorkommt) Kerzen ebenfalls zu bleichen vermochte. Die Jagd auf Pottwale wurde nun noch einträglicher, was sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nicht änderte. Dann kam die Menschheit auf die Idee, aus Tierfett Stearin zu entwickeln, was sauber abbrannte. Heute übrigens sind Stearinkerzen en vogue, gelten sie doch als umweltverträglich.
Im Jahr 1850 schliesslich entdeckte der Mensch da Paraffin. Das war günstig herzustellen und brannte sehr gleichmässig ab, zudem verursachte es kaum Rauch. Kerzenhersteller gingen in Massenproduktion, endlich war das Leuchtmittel für alle erschwinglich. Mit der Erfindung der Glühbirne 1879 war der kurze Boom jedoch schon wieder vorbei, allerdings lebte er bereits im 20. Jahrhundert wieder auf, weil in der Fleischverarbeitung und in der Ölindustrie immer Stearin und Paraffin abfielen. Bis heute sind diese Rohmaterialien die meistgenutzten Stoffe bei der Herstellung von Kerzen.
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