Welche Zeckenarten gibt es eigentlich?

Das Wichtigste in Kürze

• Im späten Frühling, im Sommer und im Herbst haben Zecken Hochkonjunktur in unseren Breitengraden.
• Doch welche Zeckenarten gibt es überhaupt in der Schweiz – und welche sind für Mensch und Tier gefährlich?
• Wissenschaftler gehen derzeit von einigen Arten aus, die bei uns ihr Unwesen treiben.
• Einige davon sind insbesondere für Hunde gefährlich, für den Menschen stellen der Gemeine Holzbock und andere Gattungen ein Risiko dar.

Im Prinzip können uns Zecken, die meist auch im vollgesaugten Zustand nur wenige Millimeter gross werden, schon ab März gefährlich sein, wenn die Temperaturen ungewöhnlich hoch sind. In der Regel aber geht die Hochsaison im Mai los. Weltweit sind ungefähr 900 verschiedene Arten dieser Spinnentiere bekannt, in der Schweiz kommen zu den bereits heimischen Vertretern aufgrund des Klimawandels immer wieder neue Arten hinzu. Momentan gehen Forscher von acht Zeckenarten aus, die bei uns heimisch sind.

Fast immer ist es der Gemeine Holzbock 

Nicht alle dieser acht Arten sind für Mensch oder Tier gefährlich – der Gemeine Holzbock indes ist es schon. Als bekannteste und in Europa am weitesten verbreitete Art der Schildzecke fühlt er sich schweizweit wohl und kommt nahezu überall vor, in städtischen Gärten und Parks ebenso wie in der Natur, etwa auf Wiesen, Lichtungen, im Wald und im Unterholz. Wenn ein Mensch in der Schweiz von einer Zecke gebissen wird, dann meist von dieser Gattung.

Den Biss dieser Zecke bemerkt man üblicherweise nicht, oft beginnt die Stelle erst nach Stunden zu jucken. Bis dahin kann aber bereits die Übertragung von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose stattgefunden haben. Hunde und Katzen sind vor dem Biss des Gemeinen Holzbocks ebenfalls nicht sicher, zudem befällt der Blutsauger auch Mäuse, Vögel, Rehe und Hirsche.

Vier weitere Zeckenarten, die den Menschen befallen

Der Mensch ist vier weiteren Zeckengattungen, die in der Schweiz vorkommen, ein potenzieller Wirt. Da wäre etwa die Igelzecke, die nicht nur die namensgebenden stacheligen Säuger und andere Wildtierarten (Füchse, Marder und Co.), sondern auch Hunde und Katzen sowie uns Zweibeiner als Wirte nutzt und ebenfalls Borreliose und FSME übertragen kann. Die Taubenzecke wiederum bevorzugt, wie der Name verrät, Tauben, verbeisst sich aber auch in Menschen.

Bis zu zwei Zentimeter lang wird die Hyalomma-Zecke, die sich aus Asien und Afrika kommend zunehmend in Europa ausbreitet, wo sie die immer milderen Winter schätzt. Grössere Tiere wie Hunde, aber auch Menschen sucht sie sich als Wirte aus, wobei sie uns mit Zecken-Fleckfieber und Krim-Kongo-Fieber anstecken kann. Die aus südlicheren Gefilden langsam bei uns einwandernde Zecke der Gattung Ixodes inopinatus wiederum überträgt Borreliose.

Untersuchen Sie Hunde und Katzen gründlich

Wenn Sie mit Ihren Hund oft in Wiesen und Wäldern unterwegs sind, sollten Sie ihn regelmässig auf Zecken untersuchen. Denn auch die ebenfalls in der Schweiz verbreiteten Braunen Hundezecken, Schafzecken und Auwaldzecken suchen sich unsere Vierbeiner (ja, auch Katzen sind betroffen) gern als Wirte aus. (Hier finden Sie übrigens Produkte zum Schutz vor Zecken.)

Während Katzen die Parasiten dank ihrer feinen, scharfen Zähne oft selbst restlos entfernen können, schaffen Hunde das nicht. Die Auwaldzecke sucht sich übrigens auch ganz vereinzelt Menschen als Bissopfer aus; sie überträgt dabei mitunter FSME. Für Hunde ist sie deswegen so gefährlich, weil diese Zecke darüber hinaus Trägerin der Babesia-Protozoen sein kann, die die potenziell tödliche Hundemalaria auslösen.