Nach der Geburt: So steigen junge Mütter wieder in den Sport ein

Das Wichtigste in Kürze

• Neun Monate Schwangerschaft verändern die Statik des Körpers.
• Ausserdem war der Beckenboden gezwungen, wahre Höchstleistungen zu vollbringen – es wird Zeit, Sport zu treiben. So geht es vielen jungen Müttern.
• Doch wie steigt man nach der Geburt wieder in den Sport ein? Und sind die meisten Sportarten nach der Niederkunft überhaupt geeignet?
• Klar ist: Wer sich gut fühlt, kann nach dem Rückbildungskurs rasch wieder sportlich aktiv werden.

Für viele junge Mütter ist der Rückbildungskurs nach der Geburt eine Wohltat. Nicht nur der Beckenboden wird dabei gestärkt, auch die Muskulatur der Beine, des Pos unter der Wirbelsäule sowie der Bauchmuskeln stehen im Vordergrund. Dabei fällt vielen Frauen auf, dass sie wieder Luft auf sportliche Aktivitäten bekommen. Die Frage ist: Ist das so bald nach der Geburt sinnvoll? Und welche Sportarten sind am besten geeignet?

Nicht alle Sportarten sind geeignet

Beginnen wir mit jenen Sportarten, von denen sich Mütter, bei denen die Geburt des Kindes noch nicht allzu lange Zeit zurückliegt, besser noch eine Weile fernhalten sollten. Von Kampfsportarten wie Boxen, Judo und Co. sollten Sie eine Zeitlang noch die Finger lassen, da Stösse und Erschütterungen kontraproduktiv sind.

Als ideal zum Wiedereinstieg erweist sich in fast allen Fällen das Schwimmen. Im Wasser spürt man das eigene Gewicht nicht und kann sich rundum wohl fühlen. Jede Schwimmbewegung ist sinnvoll, es gibt nichts, worauf Sie achten müssten. Auch Radfahren ist durchaus geeignet, im besten Fall auf Radwegen ohne Autoverkehr und – zumindest zu Beginn – auf halbwegs ebenen Strecken. Wenn es Beckenboden es zulässt, sind Walking und sogar Jogging ebenfalls gut, um in Bewegung zu kommen. Lassen Sie von Ihrer Hebamme gründlich prüfen, ob Ihr Beckenboden schon so weit ist, andernfalls drohen unangenehme Folgen (etwa eine Gebärmuttersenkung oder eine Blasenschwäche).

Wandern, Spaziergänge und Buggy-Fit-Gruppen

Empfohlen wird das Reiten, da es den Beckenboden effizient trainiert. Wer ausgedehnte Spaziergänge mit dem Kinderwagen als Sport verstehen möchte, darf sich hierbei selbstverständlich austoben – allerdings wäre doch eine kleine Sportgruppe netter, oder nicht? Es gibt heute nahezu überall sogenannte Buggy-Fit-Kurse, bei denen junge Mütter mit anderen jungen Müttern und dem Kinderwagen im nahegelegenen Park joggen. Eine prima Gelegenheit, Gleichgesinnte kennenzulernen und dabei für körperlichen Ausgleich zu sorgen.

Auch das sogenannte Kanga-Training ist eine interessante Sportvariante. Mit bereits fünf Monaten sind die Babys alt genug, um mit ihnen – ebenfalls in Müttergruppen – im Tragetuch zu trainieren und zu tanzen. Das bringt jede Menge Spass und ist durch das Gewicht des Kindes auch reichlich anstrengend, also ziemlich wirkungsvoll

Sport nach Kaiserschnitt: aufpassen

Frauen, die schon einmal einen Kaiserschnitt erlebt haben, wissen genau, wie sehr das den Körper belastet. Die ersten Wochen nach der «Sectio caesarea» ist absolute Erholung angesagt, nach einer solchen Operation müssen die Wunden verheilen und die Narben zuwachsen. An Sport ist erst einmal nicht zu denken, bis der Gynäkologe und die Hebamme vorsichtig grünes Licht signalisieren.

Verstärkt Obacht beim Sporteln geben müssen Frauen, die vor kurzem ihr zweites, drittes oder viertes Kind zur Welt gebracht haben. Denn jede Niederkunft belastet den Beckenboden enorm, dieser kann also nach zwei (oder mehr) Geburten etwas angegriffen sein. In vielen Fällen erholen sich Mütter ab der zweiten Entbindung jedoch auch rascher.